Freitag, 19. August 2011

Von der Dynamik eines Volksfestes...

23.07.2005 - eine Kreuzung in München-Waldperlach, einem wunderschönen gewachsenen Wohnviertel im Süden der Stadt. Der Stadtteil feiert sein "Sommerstraßenfest", und als Headliner mit dabei: Redhouse.
Redhouse Waldperlach

Wir fangen also um ca. 19:00 Uhr an zu spielen, Rockshow abzuziehen, und... mit dem Publikum passiert nichts. Die sitzen alle bequem da auf den Bierzeltgarnituren, ca. 10m von der Bühne entfernt, mümmeln ihre Bratwürste und ratschen. Nach jedem Song giebt es höflichen Beifall, aber weitere Animationsversuche prallen am Publikum ab. Getanzt hat da jedenfalls keiner, obwohl Platz genug vor der Bühne da ist. Wenigstens fragt keiner, ob wir die Musik leiser machen können, damit sie sich besser unterhalten können.
Ich zitiere mal BAP: "Nach dem Lied kütt dann een Paus, jottseidank auch jeck Applaus..." Wir also nach nem Set von ungefähr 'ner Stunde auch hingesetzt, gegessen und diskutiert:
"Was machen wir denn falsch?"
"Die springen ja überhaupt nicht an?"
"Sollen wir überhaupt weiterspielen?"
"Sollen wir das Set umwerfen?"
Ergebnis: Wir spielen natürlich weiter und das geplante Set bleibt wie geplant, weil ändern können wir eh nichts.
Wir also wieder rauf auf die Bühne und was passiert: Das komplette Publikum steht unmittelbar vor der Bühne und lässt gemeinsam mit uns voll die Sau raus. Supergeiler Gig, supergeile Stimmung. Mein Profilphoto stammt übrigens auch von genau diesem Event.
Die Erklärung ist vermutlich: In dem "Dorf" wollten die Leute erst mal Essen und Neuigkeiten austauschen. Als das erledigt war, konnten sie auch feiern. Dann aber richtig!